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Dissertation
Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht

Raub oder Revolution? – Begründung und Berechtigung einer Pauschalvergütung für über das Internet verfügbar gemachte Werke

Letzte Änderung: 01.11.09

Die Web-basierte Zirkulation und der digitale Genuss von Kultur und Unterhaltung sind längst alltägliche Selbstverständlichkeit. Die im Die Web-basierte Zirkulation und der digitale Genuss von Kultur und Unterhaltung sind längst alltägliche Selbstverständlichkeit. Die im Internet kursierenden Werke gelangen aber nur selten mit der Einwilligung der Rechteinhaber in den digitalen Verkehr. Ihre Nutzung kollidiert mit Urheberrechten sowie mit den Geschäftsmodellen der Content- und KuIturindustrie. Diese Interessenkollision ist Quelle zahlreicher juristischer und publizistischer Auseinandersetzungen. Hinzu kommt, dass die durch die Informationstechnologien bewirkten Veränderungen des Marktes die althergebrachte Interessenslage zwischen Kreativen, Produzenten, Erst- und Zweitverwertern, Mittlern sowie Nutzern immer mehr verwischen. Das geltende Urheberrecht ist aber auf den Ausgleich eben jener Interessenlage ausgerichtet.

Derweil sind die Rechteinhaber bemüht, das massenhafte, unerlaubte, Kopieren und Verfügbarmachen urheberrechtlicher Schutzgüter zu unterbinden und alte Marktstrukturen zu perpetuieren. Dabei wird sowohl auf juristische als auch außerhalb des Rechts stehende Schutz- bzw. Verfolgungsmöglichkeiten gesetzt. Im Rahmen der Dissertation wird der Erfolg dieser Maßnahmen einer kritischen Würdigung unterzogen, um dann Alternativen zum Status Quo aufzuzeigen. Die diskutierten Lösungsvorschläge reichen von der Forderung, die Privatkopie ganz zu verbieten und den Internetverkehr verdachtsunabhängig zu filtern über die Stärkung der rechtlichen Rahmenbedingungen für eine technisch abgewickelte Individualvergütung bis zur Ersetzung der für Internet-basierte Nutzungen relevanten Ausschließlichkeitsrechte durch Vergütungsansprüche einhergehend mit der Einführung einer Pauschalvergütung für über das Internet verfügbar gemachte Werke. Die insoweit diskutierten Pauschalvergütungsmodelle werden analysiert und gegeneinander abgewogen. Insbesondere wird untersucht, auf welche Art von Werken und in welchen Bereichen eine Pauschalvergütung Anwendung finden kann, ob und welche Anknüpfungspunkte für die Einführung einer Content-Flatrate im nationalen und internationalem Recht bestehen, wie ein solches Modell rechtstechnisch zu realisieren und inwieweit es anhand interessenorientierter, ökonomischer, rechtssoziologischer sowie rechtsphilosophischer Gesichtspunkte zu begründen ist.

Personen

Doktorand/in

Seyavash Amini

Betreuung

Adj. Prof. Dr. Silke von Lewinski

Doktorvater/-mutter

Prof. Dr. Nikolaus Forgó

Forschungsfelder

Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht zwischen Markt und Regulierung

Forschungsschwerpunkte

Rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen von Märkten für Informationsgüter und für Informationstechnologien