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Dissertation
Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht

Brückenschläge im Know-how Schutz – eine rechtsbereichsübergreifende Untersuchung von Verdinglichungen im Know-how Schutz aus rechtsökonomischer Perspektive

In einem interdisziplinären Brückenschlag werden Verdinglichungen im gegenwärti-gen Know-how Schutz einerseits rechtlich aufgearbeitet und andererseits rechtsöko-nomisch erfasst und eingeordnet – nicht zuletzt, um der Forschung in diesem Bereich einen Anstoß zu verleihen.

Das dem deutschen Know-how Schutz oft attestierte immaterialgüterrechtliche Schattendasein erneuert sich gerade im Streit um die Hypertrophie der Schutzrechte. Dies überrascht, weil das Fehlen von Spezialgesetzen nicht von den Bemühungen um ein ausgewogenes Schutzniveau der Rechtsmaterie entbindet. Gegenteilig erfor-dert die Diskussion um ein ökonomisch sinnvolles Schutzniveau auf Ebene des Know-how Schutzes sogar besondere Aufmerksamkeit. Dessen oft unspezifische und generalklauselartige Schutztatbestände sind geradezu prädestiniert für subtile Schutzrechtsausdehnungen – nicht zuletzt, indem über die Frage nach einem Mehr oder Weniger an Schutz oftmals erst auf Ebene der Rechtsanwendung entschieden wird. Unter diesem Eindruck untersucht die Arbeit das Schutzniveau des Know-how aus rechtsökonomischem Blickwinkel. Mittels einer Bestandsaufnahme über den Sta-tus Quo des Know-how Schutzes sollen zunächst Erkenntnisse über dessen Schutz-gegenstand und -mechanismus gesammelt werden. Darüber hinaus gilt es, neuralgi-sche Tatbestände herauszuarbeiten, in deren Zusammenhang sich der Schutz ver-dinglicht hat, oder dem Schutzgegenstand mancherorts sogar ein absolutrechtlicher Schutz zugeschrieben wird. Im Wesentlichen sollen anhand des Instrumentariums der Ökonomischen Analyse des Rechts Erkenntnisse über die Frage gewonnen wer-den, ob ein so gearteter Schutz sinnvoll erscheint. Die Untersuchung fokussiert hier-für insbesondere auf den Schutz von Unternehmensgeheimnissen, widmet sich aber auch dem Schutz nicht geheimer Informationen. Anspruch der Arbeit ist es jedoch nicht, eine abschließende Beurteilung über die ökonomische Ausgewogenheit des Schutzniveaus in diesen Bereichen zu treffen. Vielmehr geht es in erster Linie darum, wesentliche wirtschaftliche Funktionsweisen und Zusammenhänge herauszustellen, sowie Tendenzen aufzuzeigen. Zusammengefasst versteht sich die Arbeit als Brü-ckenschlag – mit der Absicht, einerseits die rechtliche Diskussion um den Know-how Schutz zu beleben, und andererseits die Diskussion auf rechtsökonomischer Ebene zu eröffnen.

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Persons

Doctoral Student

Michael Dorner

Doctoral Supervisor

Prof. Dr. Reto M. Hilty