Der Strategiekreis für Technologie und Innovation des Bundeskanzlers ist das höchste technologie- und innovationspolitische Beratungsgremium der Bundesregierung. Er wurde vom Bundeskanzler für die 21. Wahlperiode berufen und setzt sich aus Mitgliedern der Bundesregierung und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.
An der ersten Sitzung nahmen von Regierungsseite auch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, Bundesdigitalminister Karsten Wildberger sowie der Chef des Bundeskanzleramts Thorsten Frei teil. Der Bundesfinanzminister als weiteres ständiges Mitglied und der Bundesverteidigungsminister wurden jeweils durch einen Staatssekretär vertreten.
Der Strategiekreis nimmt neue Entwicklungen, Erkenntnisse und Trends im Innovationskreislauf in den Blick und diskutiert konkrete Vorschläge zur Stärkung des Forschungs- und Innovationssystems, der Resilienz und der technologischen Souveränität. Sein Ziel ist es, die Potenziale aus wissenschaftlicher Forschung und Unternehmen für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts sowie zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu heben. Themen der Auftaktsitzung waren die Stärkung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie sowie bei Künstlicher Intelligenz.
Die Schlüsselthemen der ersten Sitzung
Im Mittelpunkt der ersten Sitzung standen zwei Schlüsselthemen, die über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheiden werden:
- Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie für Produktivität und Wertschöpfung
- Sicherheits- und Verteidigungsindustrie und deren Bedeutung für Freiheit, Sicherheit und technologische Souveränität
Erstens wurde die weltweit hohe Entwicklungsdynamik der KI und ihre Potenziale für Produktivitätssteigerungen in Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung thematisiert. Die Mitglieder des Strategiekreises waren sich einig, dass der Stellenwert dieser Zukunftstechnologie nicht mehr ausschließlich unter dem Aspekt von Wertschöpfung und Wohlstand in Deutschland zu betrachten ist, sondern auch im Kontext aktueller gesellschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen diskutiert werden muss.
Zweitens wurden Innovationspotenziale im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie beleuchtet. Vor dem Hintergrund aktueller Initiativen der Bundesregierung wurden Möglichkeiten erörtert, den Beschaffungsprozess weiter zu beschleunigen, den Fähigkeitsaufbau durch Innovationsräume und iterative Vorgehensweisen zu stärken sowie Skaleneffekte in der Produktion auszulösen.
Auf Basis eines Benchmarkings zu den Stärken und Schwächen des Innovationssystems im internationalen Vergleich hat der Strategiekreis in seiner Auftaktsitzung sein Ambitionsniveau definiert. Es gilt, Transferpotenziale durch kraftvolle Initiativen und eine substanzielle Verbesserung der Rahmenbedingungen entlang der gesamten Innovationskette zu heben.
Der Steuerkreis und seine Mitglieder
Der Strategiekreis für Technologie und Innovation des Bundeskanzlers wird inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet, die bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelt ist.
In den Steuerkreis des Strategiekreises für Technologie und Innovation des Bundeskanzlers wurden folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft berufen:
- Prof. Dr.-Ing. Thomas Weber | acatech Präsident – Vorsitz des Steuerkreises
- Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka | Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
- Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. | Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
- Dr. Jarosław Kutyłowski | Gründer und CEO von DeepL SE
- Prof. Dr. Astrid Lambrecht | Vorstandsvorsitzende der Forschungszentrums Jülich GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft
- Peter Leibinger | Aufsichtsratsvorsitzender TRUMPF; Präsident BDI
- Prof. Dr. Özlem Türeci | Mitgründerin und CMO von BioNTech SE
- Grazia Vittadini | CTO und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG