Verschiedenes  |  02.03.2019

„Der aktuelle Kompromiss sorgt nicht für Klarheit und Konsistenz“

Leistungschutzrecht und Plattformhaftung: Die europäische Urheberrechtsreform sieht weitreichende Änderungen vor. Für den geschäftsführenden Direktor, Prof. Dr. Reto M. Hilty, sind die zentralen Anliegen der Reform auch nach dem Kompromissvorschlag nicht umgesetzt. In einem Interview erläutert er die Gründe.

Foto: Charles (unsplash.com), CC0

Das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb hatte bereits in einem frühen Stadium des Gesetzgebungsverfahrens den Vorschlag der EU-Kommission für eine Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt in einer umfangreichen Stellungnahme vom September 2017 kommentiert und Änderungsvorschläge gemacht.


Eine aktualisierte Fassung der Richtlinie nach dem Kompromiss vom Februar zwischen der EU-Kommission, Vertretern des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten soll nun Ende März vom Europäischen Parlament verabschiedet werden.


In einem Interview  nimmt Prof. Dr. Reto M. Hilty, geschäftsführender Direktor des Instituts und Leiter der Projektgruppe zur Modernisierung des EU-Urheberrechts, zur derzeit geplanten Fassung Stellung. Sein Fazit: „Schön wäre es gewesen, wenn die neue Richtlinie bezogen auf das bereits bestehende europäische Urheberrecht für mehr Klarheit und Konsistenz gesorgt hätte. Dem ist leider nicht so. Vielmehr wird die neue Richtlinie eine Vielzahl neuer Fragen aufwerfen.“


Zum Interview
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Verschiedenes  |  03.12.2018

Digital-Gipfel zum Thema Künstliche Intelligenz in Nürnberg

Dietmar Harhoff stellte in einer Keynote Überlegungen zur Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Chancen Europas, Deutschlands und Bayerns im wissenschaftlichen Wettbewerb und im Aufbau neuer Wertschöpfung vor.

Dietmar Harhoff, Keynote, Digital-Gipfel Nürnberg 2018, Einblicke in die KI-Forschung. Quelle: BMWi

Seine Vortragsfolien sind hier verfügbar.


Der Digital-Gipfel, vormals Nationaler IT-Gipfel, ist eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Schwerpunktthema 2018 war Künstliche Intelligenz.


Die Bundesregierung hat am 15. November 2018 ihre Strategie Künstliche Intelligenz beschlossen. Diese wurde im Rahmen von Expertengesprächen und öffentlichen Konsultationen federführend vom BMWi, BMBF und BMAS erstellt. Der Schwerpunkt des Digital-Gipfels 2018 greift diesen Prozess auf und begleitet ihn mit der Expertise des Digital-Gipfel-Netzwerks.


Dietmar Harhoffs Vortrag im Rahmen des Programmteils „Künstliche Intelligenz in Bayern – erforschen, anwenden, vermitteln“ liegt auch als Video vor.


Mehr von Dietmar Harhoff zum Forschungsthema KI:

„Eckpunkte einer nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz“ von Dietmar Harhoff mit Stefan Heumann u.a.
Künstliche Intelligenz – Neue Forschungsbündnisse, Kurzkommentar von Dietmar Harhoff und Stefan Heumann im ZBW Wirtschaftsdienst

Stellungnahme  |  16.10.2018

Stellungnahme zum Referentenentwurf (RefE) eines Gesetzes zur Stärkung des fairen Wettbewerbs vom 11. September 2018

Eine Analyse der Vorschläge zur Änderung von Vorschriften des UWG sowie zur Einführung einer Reparaturklausel im Designgesetz

Dietmar Harhoff im Interview mit report München
Verschiedenes  |  02.10.2018

Künstliche Intelligenz: Wie Deutschland seinen Wohlstand aufs Spiel setzt

Aktueller Beitrag mit Interview von Dietmar Harhoff in report München

Dietmar Harhoff im Interview mit report München
Foto: Dietmar Harhoff im Interview mit report München

Künstliche Intelligenz gilt als die Schlüsseltechnologie der Zukunft - kein Auto, keine Klinik, keine Fabrik wird künftig mehr ohne sie funktionieren. Die USA und China haben das längst erkannt. Sie stecken Milliarden in Forschung und Entwicklung. Ihre Unternehmen legen jetzt die Standards für die Technologie fest. Experten warnen: Deutschland wird seinen Wohlstand und seine Zukunft verspielen.
 

In einem ausführlichen Beitrag von Fabian Mader in report München, gesendet im Ersten, am 2.10.2018, beantworten u.a. Dietmar Harhoff und Stefan Heumann wichtige Fragen zum Thema.
 

Dietmar Harhoff hält fest: „Wir haben die ersten Anzeichen seit 2012, dass hier wirklich eine radikale Innovation im Anmarsch ist, verpasst. Und das hat viel damit zu tun gehabt, dass wir uns viele Jahre lang wegen unserer Exporterfolge auf die Schulter geklopft haben und gar nicht wahrhaben wollten, dass nicht alle Statistiken rosig aussahen.“


Mehr Material zum Thema:
„Eckpunkte einer nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz“ von Dietmar Harhoff mit Stefan Heumann u.a.
Künstliche Intelligenz – Neue Forschungsbündnisse, Kurzkommentar von Dietmar Harhoff und Stefan Heumann im ZBW Wirtschaftsdienst

Verschiedenes  |  15.07.2018

Künstliche Intelligenz – Neue Forschungsbündnisse

Digitale Transformation ökonomischer Systeme in vollem Gange

Viele Beobachter sehen darin auch den Übergang zu einer datengetriebenen Ökonomie. Aber Daten allein liefern keinen Mehrwert, sie bedürfen der Verarbeitung in intelligenten Analysesystemen unter Nutzung neuer Geschäftsmodelle. Dabei spielen Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) eine zentrale Rolle. Die Förderung der Forschung allein bringt jedoch noch keine Wertschöpfungseffekte. Ohne gut funktionierende KI-Ökosysteme wird es kaum gelingen, exzellente Forschung in gesellschaftlichen Nutzen umzusetzen.

Kurzkommentar von Dietmar Harhoff und Stefan Heumann im ZBW Wirtschaftsdienst 2018 (7): 7

Verschiedenes  |  30.05.2018

Eckpunkte einer nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz

Eine nationale KI-Strategie sollte sich nicht nur auf die Erforschung einzelner Technologien fokussieren, sondern den Aufbau und die Förderung eines starken und international wettbewerbsfähigen KI-Ökosystems in den Mittelpunkt stellen.

Papier von Dietmar Harhoff, Stefan Heumann, Nicola Jentzsch und Philippe Lorenz, Stiftung Neue Verantwortung, 30.05.2018

Download: Eckpunkte einer nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz (pdf)

Stellungnahme  |  30.05.2018

Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/943 zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen

Eine rechtliche Analyse der Konformität des Referentenentwurfs mit der Richtlinie und Verbesserungsvorschläge

Stellungnahme (pdf)

Studie  |  28.05.2018

Neue Studie zu Ergänzenden Schutzzertifikaten

Ein Forscherteam um Roberto Romandini analysierte im Auftrag der EU-Kommission die Rechtslage bei Ergänzenden Schutzzertifikaten (Supplementary Protection Certificates, SPC). Die Reformvorschläge des Instituts zielen auf mehr Transparenz und Rechtssicherheit für Marktbeteiligte.

Ergänzende Schutzrechtszertifikate (ESZ) verlängern die Laufzeit von Patenten im Bereich der pharmakologischen und pflanzenschutzmittelbezogenen Forschung. Die Studie untersucht das Funktionieren des Systems und erarbeitet Reformvorschläge. Diese betreffen vor allem die Beseitigung der unter anderem durch die EuGH-Rechtsprechung entstandenen Unklarheiten, die Schaffung eines unionsweiten Systems sowie die Erweiterung des bestehenden Schrankenkatalogs.


ESZ sind patentähnliche sui-generis Schutzrechte, die den Wirkstoff zulassungspflichtiger Arzneimittel und Pflanzenschutzmittel zum Gegenstand haben. Wegen der für die Marktzulassung neuer Wirkstoffe erforderlichen Tests und Versuchsreihen sind die entsprechenden Verfahren sehr aufwändig, was regelmäßig zu einer signifikanten Verkürzung der effektiven Laufzeit zugrundeliegender Patente führt. Um die damit verbundenen Nachteile aufzufangen und die Attraktivität der EU als Forschungsstandort zu erhalten, hat der Unionsgesetzgeber mit den ESZ ein Instrument geschaffen, das eine de-facto-Verlängerung des Patentschutzes um maximal fünf Jahre erlaubt. Bereits vor dem Inkrafttreten der entsprechenden EU-Verordnungen in den 1990er Jahren waren inhaltlich weitgehend entsprechende Regelungen in den USA und in Japan erlassen worden.


Dem Grunde nach ist unbestritten, dass ein zeitlicher Ausgleich für die zulassungsbedingte Verkürzung der Phase exklusiver Vermarktung pharmazeutischer Produkte und Pflanzenschutzmittel sinnvoll ist. Sowohl von der Praxis als auch in der Literatur wird jedoch Kritik an einzelnen Aspekten des gegenwärtigen ESZ-Systems geübt und Reformbedarf konstatiert.  Zum Teil richtet sich die Kritik gegen die Rechtsprechung des EuGH; diese hat im Hinblick auf zentrale Vorschriften der ESZ-Verordnungen zu Unklarheiten und Inkonsistenzen geführt, zu deren Bereinigung es womöglich einer Intervention des Gesetzgebers bedarf. Vor allem von Seiten der generischen Industrie wird ferner bemängelt, dass das System in seiner jetzigen Form nicht hinreichend ausbalanciert sei. Und schließlich erwächst Reformbedarf aus der geplanten Realisierung des Patents mit einheitlicher Wirkung im Binnenmarkt („Einheitspatent“), da die ESZ-Verordnungen ein entsprechendes, einheitliches Schutzzertifikat bisher nicht vorsehen.


Im Auftrag der EU-Kommission hat das Institut die insoweit anstehenden Fragen untersucht. Neben einer rechtswissenschaftlichen Analyse von Grundlagen der ESZ-Verordnungen und ihrer Fortentwicklung in Rechtsprechung und Praxis wurden durch Umfragen bei Betroffenen (durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach) und bei nationalen Ämtern sowie durch strukturierte Interviews und Patentregisterauszüge empirische Daten erhoben und die insoweit gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen von Workshops überprüft bzw. vertieft. Ferner wurden im Rahmen der Studie umfangreiche Berichte zu außereuropäischen Rechtsordnungen erstellt, die als Hintergrundmaterial in die rechtlichen Betrachtungen einfließen.


Die Studie wurde am 28.5.2018 veröffentlicht.


Studie und Annexe: https://ec.europa.eu/docsroom/documents/29524
Executive Summary: PDF

Verschiedenes  |  09.05.2018

Explaining Germany’s Exceptional Recovery – Science, Research and Innovation in Germany: 2000 to 2017

What contributions did science, research, and innovation make to the amazing turn-around and to the country’s new position as an economic leader?

Beitrag von Dietmar Harhoff und Monika Schnitzer, Vox.EU, 09.05.2018

Download e-book "Explaining Germany’s Exceptional Recovery"

Verschiedenes  |  19.03.2018

Staaten jagen einander Patente ab

Interview mit wissenschaftlichem Referenten Fabian Gaessler

Fernsehbeitrag von Stefanie Knoll, Eco, Schweizer Radio und Fernsehen, SRF, 19.03.2018