v.l.n.r.: Prof. Christoph Rademacher (Waseda University), Dr. Matthias Lamping, Prof. Dr. Matthias Leistner (LMU), Anna Chiettini, Prof. Klaus D. Beiter (Northwestern University South Africa), Peter Slowinski, Tian Lu
Veranstaltungsbericht  |  26.07.2023

41. ATRIP-Tagung 

Vom 9. bis zum 12. Juli fand in Tokio (Japan) die 41. ATRIP-Tagung statt. Unter dem Titel “The Interface of Intellectual Property Law With Other Legal Disciplines – What Can IP Learn From Its Interactions With Different Fields of Law and Vice Versa” tagten Wissenschaftler*innen von fünf Kontinenten und tauschten sich zu einem breiten Spektrum an aktuellen, in erster Linie intradisziplinären Themen aus.

v.l.n.r.: Prof. Christoph Rademacher (Waseda University), Dr. Matthias Lamping, Prof. Dr. Matthias Leistner (LMU), Anna Chiettini, Prof. Dr. Klaus D. Beiter (Northwestern University South Africa), Peter Slowinski, Tian Lu
v.l.n.r.: Prof. Christoph Rademacher (Waseda University), Dr. Matthias Lamping, Prof. Dr. Matthias Leistner (LMU), Anna Chiettini, Prof. Dr. Klaus D. Beiter (Northwestern University South Africa), Peter Slowinski, Tian Lu
v.l.n.r.: Prof. Christoph Rademacher (Waseda University), Dr. Matthias Lamping, Prof. Dr. Matthias Leistner (LMU), Anna Chiettini, Prof. Klaus D. Beiter (Northwestern University South Africa), Peter Slowinski, Tian Lu
v.l.n.r.: Prof. Christoph Rademacher (Waseda University), Dr. Matthias Lamping, Prof. Dr. Matthias Leistner (LMU), Anna Chiettini, Prof. Klaus D. Beiter (Northwestern University South Africa), Peter Slowinski, Tian Lu

Das Institut war mit fünf Forschen­den auf der Haupttagung und dem Doktorandenworkshop vertreten – auch unter den Referent*innen fanden sich zwei Institutsangehörige: Matthias Lamping, wissenschaftlicher Referent am Institut, hielt einen Vortrag mit dem Thema “Regulation through Litigation - Private Enforcement in the Public Interest”, Peter R. Slowinski, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, präsentierte zum Thema “Differentiated Liability. What Patent Law Can Learn from Criminal Law”. 


Darüber hinaus fanden sich unter den Teilnehmer*innen auch zahlreiche vormalige Mitarbeitende, Stipendiat*innen und Gäste des Instituts.


Zur Tagungswebseite

Gruppenbild MSI 2023
Veranstaltungsbericht  |  15.06.2023

Munich Summer Institute 2023 – Ein Rückblick und ein Blick nach vorne

Das Munich Summer Institute zielt seit seiner Premiere im Jahr 2016 darauf ab, die Vernetzung innerhalb einer internationalen und interdisziplinären Gemeinschaft von Forschenden zu fördern. Das MSI 2023 mit rund 100 Teilnehmenden fand vom 24. bis 26. Mai 2023 in den beeindruckenden Räumlichkeiten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt. Voraus ging der zweite MSI Ph.D. Workshop am 23. Mai 2023.

Gruppenbild MSI 2023
Teilnehmende des Munich Summer Institute 2023
Organisationsteam des MSI 2023
Das Organisationsteam des MSI 2023 mit Christian Peukert, Joachim Henkel, Dietmar Harhoff, Imke Reimers, Tobias Kretschmer, Stefan Bechtold und Hanna Hottenrott (v.l.n.r. ).
Präsentation beim MSI 2023
Impression von den Präsentationen

In diesem Jahr, wo die Konferenz bereits zum siebten Mal stattfand, waren neben den Mitgliedern des Organisationsteams vom Center for Law & Economics der ETH Zürich, dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, der Technischen Universität München und dem ISTO der LMU München auch Christian Peukert von der HEC Lausanne und Imke Reimers von der Northeastern University an der Organisation beteiligt.


Das eigentliche Konferenzprogramm umfasste 3 Keynote-Vorträge, 17 Plenarpräsentationen und eine tägliche Postersession, einschließlich Posterslam.


Der erste Konferenztag, der gemeinsam von  Tobias Kretschmer, Christian Peukert und Imke Reimers organisiert wurde, konzentrierte sich thematisch auf die “Kreativwirtschaft”, den “Pandemie-Push”, den “Regulierungs-Push” sowie “Algorithmische Preisgestaltung”. Die Keynote des Tages wurde von Nigel Melville gehalten, Associate Professor of Technology and Operations an der Ross School of Management der University of Michigan. Er sprach zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit in der vierten industriellen Revolution.


Unter dem Vorsitz von Dietmar Harhoff, Joachim Henkel und Hanna Hottenrott befassten sich die Präsentationen des zweiten Konferenztages mit den Themen “Wissensproduktion”, “F&E und Tod”, “F&E und Krieg” sowie “F&E, Fördermittel und Steuern”. In ihrer Keynote “Incentives and the Social Fabric of Knowledge Work: Evidence from Field Experiments” stellte Jana Gallus Erkenntnisse aus drei Feldexperimenten vor, die die Auswirkungen nicht-monetärer Anreize auf die Wissensproduktion beleuchten.Jana Gallus ist Associate Professor of Strategy and Behavioral Decision Making an der Anderson School of Management der University of California, Los Angeles.


Traditionell endete der zweite Tag mit einem deftigen Abendessen in einem typisch bayerischen Wirtshaus. Während des Abends erhielt Kimia Heidary von der Universität Leiden den Best Paper Award des MSI Ph.D. Workshops für ihre Arbeit zu personalisierter Preisgestaltung mit dem Titel  “All Is (Not) Fair in Personalized Pricing: Antecedents and Outcomes of Consumer Fairness Perceptions”.


Der dritte und letzte Konferenztag – unter der Leitung von Stefan Bechtold, Imke Reimers und nochmal Christian Peukert – deckte ein breites Spektrum an Innovationsthemen ab, darunter “IP & Gender”, Marken- und Patentrecht sowie eine abschließende Präsentation über Innovation auf dem Cannabismarkt. David L. Schwartz, Frederic P. Vose Professor of Law an der Pritzker School of Law der Northwestern University, hielt eine letzte Keynote über eine Fallstudie aus dem Patentwesen zum Thema “When Companies Choose Inside Counsel”.


Im Namen der Organisator*innen möchten wir uns bei allen Vortragenden, Ko-Referierenden und Teilnehmenden für ein wirklich spannendes Munich Summer Institute 2023 bedanken. Wir freuen uns schon jetzt auf das Munich Summer Institute 2024, das vom 22. bis 24. Mai 2024 stattfinden wird!


Zur Nachlese des kompletten Programms des MSI 2023 geht es hier.

Das Programm des zweiten MSI Ph.D. Workshop findet sich hier.

Mehr Infos auf der MSI-Website.

Pedro Henrique D. Batista (3.v.l) moderierte das erste Panel.
Veranstaltungsbericht  |  24.05.2023

SIPLA-Initiative: Technologietransfer und regionale Innovation im Sektor erneuerbare Energien in Lateinamerika

Die IV. Jahreskonferenz der Initiative “Smart IP for Latin America” (SIPLA) fand am 26. April 2023 an der Juristischen Fakultät der Universität von São Paulo statt. Sie war zugleich die Einweihung der lokalen Forschungsstelle der Initiative, die von Prof. Juliana Krueger Pela geleitet werden wird.

Pedro Henrique D. Batista (3.v.l) moderierte das erste Panel.
Pedro Henrique D. Batista (3.v.l) moderierte das erste Panel.
Prof. Dr. Dr. h.c. Reto Hilty (rechts) bei der Eröffnung der Konferenz
Prof. Dr. Dr. h.c. Reto Hilty (rechts) bei der Eröffnung der Konferenz

Die Konferenz thematisierte die Bedeutung des Technologietransfers und der regionalen Innovation für die lateinamerikanischen Länder, um ihr großes Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien auf wirtschaftlich nachhaltige Weise zu entwickeln.


Welche sind die Herausforderungen und die geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen, um diese Ziele zu erreichen? Innovative Unternehmen und Regulierungsexperten aus verschiedenen Bereichen des Sektors erneuerbare Energien diskutierten diese Fragen im Rahmen des ersten Konferenzpanels. Auf der Grundlage der Ergebnisse diskutierten Wissenschaftler*innen aus mehreren lateinamerikanischen Ländern im zweiten und dritten Panel über die Notwendigkeit von regulatorischen Anpassungen in den Bereichen Verträge zum Technologietransfer und Wettbewerbsrecht.


Reto Hilty hielt einen Vortrag bei der Einweihung der lokalen Forschungsstelle und bei der Eröffnung der Konferenz. Pedro Henrique D. Batista, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, moderierte das erste Panel der Konferenz.

Gruppenbild WOEPSR 2023
Veranstaltungsbericht  |  17.04.2023

Highlight des 16th Workshop on the Organisation, Economics and Policy of Scientific Research: „KI und Wissenschaft“

Am 13. und 14. April 2023 veranstaltete das Institut gemeinsam mit der Technischen Universität München (TUM) den jährlichen “Workshop on the Organisation, Economics and Policy of Scientific Research” (WOEPSR). Zu Ehren des unlängst verstorbenen herausragenden Forschers im Bereich der Ökonomie des wissenschaftlichen Fortschritts Paul A. David wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung der erste WOEPSR Award für junge Forschende verliehen.

Gruppenbild WOEPSR 2023
Gruppenbild WOEPSR 2023
Kick-off WOEPSR 2023. v.l.n.r. Dietmar Harhoff, Michael E. Rose, Hanna Hottenrott
Kick-off WOEPSR 2023. v.l.n.r. Dietmar Harhoff, Michael E. Rose, Hanna Hottenrott
Plenum WOEPSR 2023
Plenum WOEPSR 2023
Plenum WOEPSR 2023
Plenum WOEPSR 2023
Preisverleihung v.l.n.r. Aldo Geuna, Dror Shvadron, Hanna Hottenrott
Preisverleihung. v.l.n.r. Aldo Geuna, Dror Shvadron, Hanna Hottenrott
Der Preisträger Dror Shvadron mit Mrs. Paul A. David
Der Preisträger Dror Shvadron mit Mrs. Sheila David

Ursprünglich wurde der Workshop in Turin ins Leben gerufen und findet nun abwechselnd an großen europäischen Forschungs­stand­orten wie dem Centre for Research on Entrepreneurship and Innovation an der University of Bath (2018), dem GREThA an der Université de Bordeaux-CNRS (2019) oder der KU Leuven (2022) statt. Bereits im Jahr 2020 war das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb Gastgeber des 14. Workshops. Dieser konnte aber aufgrund der Corona-Pandemie nur online stattfinden. Im nächsten Jahr soll der Workshop an seine Gründungsinstitution, die Universität Turin, zurückkehren.


Das Organisationsteam am Institut bestand aus Dietmar Harhoff, Michael E. Rose und Elisabeth Hofmeister. Weitere Organisator*innen waren Hanna Hottenrott, Thomas Schaper und Julian Schwierzy von der TUM.


Der diesjährige Workshop wurde endlich wieder live vor Ort abgehalten. Der persönliche Austausch während des Workshops wurde von allen Teilnehmenden sichtlich begrüßt: Ehemalige haben wieder persönlichen Kontakt zueinander gefunden, während angehende Wissenschaftler*innen eine hervorragende Gelegenheit hatten, sich innerhalb dieser motivierten Community zu vernetzen.


Die 18 Vorträge in fünf Sessions über zwei Tage fanden bei den bis zu 60 Teilnehmer*innen großen Anklang. Ein besonderes Highlight war die Podiumsdiskussion zum Thema „KI und Wissenschaft“, an der sowohl Vertreter*innen aus der Industrie als auch der Wissenschaft teilnahmen. Das Publikum konnte sich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, was KI in der Wissenschaft verändert ‒ und was unangetastet bleibt.


Die Themen auf einen Blick


Der erste Tag begann mit Vorträgen über die Rolle der Uni­versi­täten bei der Koordinierung wissenschaftlicher Forschung sowie über die Auswirkungen der Arbeitssprache in Forschungs­einrichtungen auf die Gewinnung wissenschaftlicher Talente. In der zweiten Session untersuchten die Vortragenden die Effekte verschiedener politischer Schocks auf die Produktivität von Wissenschaftler*innen sowie die Verbindungen zwischen in- und ausländischen Forschenden. Im weiteren Verlauf des Tages ging es um Fragen zu verschiedenen Formen der Forschungs­finanzierung, wie Zuschussprogramme und Beschaffungs­maßnahmen. Schließlich widmeten sich die Vortragenden dem Forschungsprozess von Wissenschaftler*innen sowie den Auswirkungen von Beziehungen zu wissenschaftlichen Mentoren auf individuelle Forschungskarrieren.


Zu Ehren des unlängst verstorbenen Paul A. David, emeritierter Professor der Universität Stanford, schloss der erste Tag mit einer Gedenkveranstaltung. Paul war nicht nur eine führende Persönlich­keit auf dem Gebiet der Ökonomie des wissen­schaft­lichen Fortschritts und des technischen Wandels, sondern auch ein geschätztes und langjähriges Mitglied des wissen­schaft­lichen Ausschusses von WOEPSR. Viele Freunde und Familienmitglieder nahmen sowohl vor Ort als auch online an der Veranstaltung teil, um ihre persönlichen Erinnerungen zu teilen.


Zur Würdigung von Paul Davids Beitrag zum Forschungsfeld wurde der “2023 WOEPSR Award in Memory of Paul A. David” an Dror Shvadron für seine Arbeit “Bread Upon the Waters: Corporate Science and the Benefits from Follow-on Public Research” verliehen. Der Preis wird nun jährlich an junge Ökonom*innen verliehen, die unter 40 Jahre alt sind oder deren Promotion weniger als 10 Jahre zurückliegt.


Der zweite Tag wurde mit zwei Vorträgen über die Vorteile öffentlich finanzierter Forschung eingeleitet. Die abschließende Session des Workshops, die dem Thema „KI in Wissenschaft und Innovation“ gewidmet war, griff Fragen aus der Podiumsdiskussion auf. Die Vortragenden untersuchten nicht nur, wie Künstliche Intelligenz als Manager in wissenschaftlichen Projekten fungieren kann, sondern zeigten auch Wege auf, wie neuartige KI-Anwendungen eingesetzt werden können, um zwei gängige Konzepte in der Wissenschaftsökonomie besser zu quantifizieren: die Auswirkungen von Wissenschaft und den Ursprung von Ideen.


Das vollständige Programm mit allen Themen finden Sie hier.


Weitere Informationen auf der Workshop-Website und weitere Eindrücke auf Twitter unter #woepsr2023.


Wir danken allen an der Organisation Beteiligten sowie den Teilnehmenden, Vortragenden und Discussants für einen wirklich außergewöhnlichen und inspirierenden Workshop und freuen uns auf WOEPSR 2024 in Turin.

Veranstaltungsbericht  |  16.01.2023

RISE5 Workshop 2022 – Zwei Tage abwechslungsreicher wissenschaftlicher Austausch für junge Forschende

Kurz vor Weihnachten fand der 5. Research in Inno­vation, Science and Entrepreneurship Workshop statt, der seit 2018 von jungen Forschenden des Insti­tuts für junge Forschende aus aller Welt organisiert wird. Robert Seamans von der Stern School of Business der New York University konnte für die Keynote-Rede gewonnen werden. Sein Vortrag zum Einsatz von KI und Robotern löste eine lebhafte Diskussion über die Grenzen der Messbarkeit der Phänomene und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft aus.

RISE5 Workshop mit Robert Seamans
Teilnehmende RISE5-Workshop
Organisationsteam RISE5-Workshop mit Keynote Speaker Robert Seamans

Mehr als 40 internationale Nachwuchsforscherinnen und -forscher von über 20 Universitäten aus der ganzen Welt nahmen am 19. und 20. Dezember 2022 am RISE5 Workshop teil. Bereits zum fünften Mal wurde die zweitägige Veranstaltung von Promovierenden der Abteilung  Inno­vation and Entrepreneurship Research organisiert, um jungen Forschenden die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten zu präsentieren und  diskutieren.


Nach zwei Jahren pandemiebedingtem Online-Format fand der diesjährige Workshop zur Freude aller Teilnehmenden endlich wieder vor Ort in München statt. Das Programm war hoch­interessant und umfasste die Themen Innovationsökonomie, Wissensverbreitung, Entrepreneurship und künstliche Intelligenz. Zwölf ausgewählte Promovierende sowie kürzlich Promovierte präsentierten ihre Arbeiten, die dann von erfahrenen Forscherinnen und Forschern diskutiert wurden.


Am ersten Tag wurde der Workshop mit einer Session zum Thema Wissensverbreitung und Innovation über Grenzen hinweg eröffnet. Dabei wurde aktuelle Forschung zu den Auswirkungen der Durchsetzung des Wettbewerbsrechts gegen patentbasierte Monopole auf Innovationen vorgestellt. Zudem gab es Ergebnisse einer Untersuchung, wie Wissensverbreitung das Verhältnis zwischen Clustering und Firmeninnovationen beeinflusst. In der zweiten Session des Tages lag der Fokus auf Künstlicher Intelligenz und Innovationen. Die Vortragenden präsentierten zum einen Studienergebnisse, wie Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI gestalten sollten, um sicherzustellen, dass menschliche Mitarbeitende bei ihren Tätigkeiten engagiert bleiben. Zum anderen wurden Auswirkungen von KI auf Innovationstätigkeiten von Firmen am Beispiel von Krankenhauszulieferern aufgezeigt.


Ein besonderes Highlight der Veranstaltung und Höhepunkt des ersten Tages war die inspirierende Keynote von Robert Seamans, Associate Professor of Management and Organizations sowie Direktor des Center for the Future of Management an der NYU Stern School of Business. Er sprach zu Thema “KI und Roboter – was gibt es hier Neues, wenn überhaupt?” und präsentierte Ergebnisse einer 2019 vom U.S. Census Bureau durchgeführten Umfrage zum Einsatz von Robotik in U.S. Produktionsbetrieben. Seine Forschungsergebnisse zeigen, dass robotisierte Hersteller in hohem Maß räumlich konzentriert sind, was teilweise durch komplementäre Ressourcen in einer Region erklärt wird, wie qualifizierte Fachkräfte oder spezialisierte Anlagenbauer. Sein Vortrag löste eine lebhafte Diskussion über die Grenzen der Messung von KI und Robotern und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft aus.


Dem Thema Unternehmertum war die abschließende Session des ersten Tages gewidmet. Es wurde belegt, dass eine größere emotionale Kohärenz, die in den Pitches von Start-ups zum Ausdruck kommt, den Erfolg der Unternehmen steigern kann.


Der zweite Tag warf zahlreiche höchst relevante Fragen rund um die Determinanten von Innovationsanreizen, zur Forschungsrichtung und Wissensverbreitung sowie zum Schutz von und Zugang zu Informationen auf. Wie fragen Menschen bei der Arbeit strategisch nach Rat – und beeinflussen dabei Vorurteile anderer über ihre Kompetenz diese Strategien? Wie reagieren Forschende auf die gestiegene Nachfrage nach Innovationen im Bereich der Elektrofahrzeugtechnologie und die Qualität von Forschungsleistungen? Kann Diversität zu einer stärkeren Ausrichtung der Forschung auf in der Wissenschaft unterrepräsentierte Gruppen führen? Welchen Einfluss hat die akademische Forschung auf Unternehmensinnovationen? Wie wirken sich heterogene europäische Rechtssysteme auf die Strategien von nicht-praktizierenden Körperschaften (sogenannten „Patent-Trollen“) bei Patentstreitigkeiten aus? Werden Forschungsarbeiten öfter zitiert, wenn Forschungsdaten offengelegt werden? Und schließlich und endlich: Welche Bedeutung hat Google für die wissenschaftliche Forschung?


Das komplette Programm mit allen Themen finden Sie hier sowie weitere Eindrücke auf Twitter unter #RISE5Workshop.


Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, dem Hauptredner, den Diskutanten und Vortragenden für einen wirklich herausragenden RISE5 Workshop 2022. Unser besonderer Dank gilt allen, die so engagiert an der Organisation mitgewirkt haben, vor allem Sebastian Erhardt, Mainak Ghosh, Klaus Keller und Ann-Christin Kreyer. Wir freuen uns bereits auf den RISE6 Workshop 2023 – wieder in Präsenz am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb im München.

Symbolbild
Veranstaltungsbericht  |  10.01.2023

Zugang zu bezahlbaren Arzneimitteln in Kriegszeiten in der Ukraine - Roundtable-Gespräch

Am 1. Dezember 2022 veranstaltete das Institut einen Online-Roundtable zum Thema „Facilitating Access to Affordable Medicines During Wartime in Ukraine“. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Scientific-Research Institute of Intellectual Property of the National Academy of Law Sciences of Ukraine (Kyjiw, Ukraine), dem Institute of Law of Taras Shevchenko National University of Kyiv (Kyjiw, Ukraine) und der Patienteninitiative CO ‘100% Life’ (Kyjiw, Ukraine) organisiert.

Übergeordnetes Ziel war es, durch den Austausch mit internationalen Rechtswissenschaftler*innen immaterialgüterrechtliche Lösungsansätze zur Linderung der öffentlichen Gesundheitskrise in der Ukraine zu erörtern. Teilgenommen haben unter anderem Matthias Leistner (Ludwig-Maximilians-Universität, Deutschland), Geertrui Van Overwalle (KU Leuven, Belgien), Henning Grosse Ruse-Khan (University of Cambridge, UK), Mohammed El Said (University of Central Lancashire, UK), Peter K Yu (Texas A&M University, USA) und Erika Dueñas Loayza (Referat für das Immaterialgüterrecht in der Abteilung für den Zugang zu Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten der Weltgesundheitsorganisation).


Die ukrainischen Kolleg*innen gaben einen Überblick über die aktuelle Situation von Nachfrage und Versorgung mit Arzneimitteln nach Kriegsausbruch. Die Teilnehmenden diskutierten, wie die bestehenden Spielräume des TRIPS-Abkommens im Kontext der heutigen Ukraine zum Schutz der öffentlichen Gesundheit angewendet werden können und welche Faktoren ihre wirkungsvolle Anwendung ermöglichen oder unterstützen können. Die Organisator*innen planen, den Dialog zu diesem Thema fortzusetzen.


Zum Veranstaltungsprogramm

EUI, Badia Fiesolana
Veranstaltungsbericht  |  21.10.2022

Florence Seminar on Standard-Essential Patents

Am 6. und 7. Oktober fand in Florenz das „Seminar on Standard Essential Patents“ statt. Die gemeinsam von der Florence School of Regulation am European University Institute und dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb organisierte Konferenz bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, unterschiedliche Themen im Zusammenhang mit FRAND-Lizenzierung und SEP-Rechtstreitigkeiten akademisch zu diskutieren. Zweiundzwanzig, sowohl juristisch als auch ökonomische, unveröffentlichte Aufsätze wurden dabei präsentiert und von anerkannten Expert*innen auf dem Gebiet mitkommentiert.

EUI, Badia Fiesolana
EUI, Badia Fiesolana (Foto: Beatriz Conde Gallego)
Impression vom Florence Seminar on Standard-Essential Patents 2022
Impression vom Florence Seminar on Standard-Essential Patents 2022

Die Autor*innen und Ko-Autor*innen kamen aus mehr als zwanzig akademischen Institutionen aus drei Kontinenten. Die in einer Plenar- und mehreren Parallelsitzungen verteilten Beiträge behandelten aktuelle und umstrittene Themen, wie etwa SEP-bezogene Zuständigkeits- und Handelskonflikte, das Bestehen von Hold-out, die SEP-Lizenzierung in komplexen Wertschöpfungsketten sowie die Vorteile verschiedener Ansätze zur Verbesserung der SEP-Transparenz. Auf jüngste Entwicklungen im nationalen Patentrecht wurde ebenfalls eingegangen. Eine Gesprächsrunde mit Industrievertreter*innen ermöglichte, die akademische Perspektive mit der Marktrealität zu ergänzen.  Die Konferenz endete mit einer Grundsatzrede von Michael A. Carrier, der nicht nur eine solide transatlantische Perspektive bot, sondern die vielfältigen und anspruchsvollen Herausforderungen aufschlussreich skizzierte, welche SEPs in Zukunft noch stellen werden, und somit die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlichen Arbeit untermauerte.  


Das vollständige Programm zum Download.

Reto M. Hilty mit Sol Terlizzi und Valentina Delich
Veranstaltungsbericht  |  30.09.2022

Potenzial und Grenzen des Patentrechts zur Bekämpfung des Klimawandels

Zur Eröffnung des Masterstudiengangs in Immaterialgüterrecht von FLACSO Argentinien sprach Direktor Reto M. Hilty am 5. September über "Potenzial und Grenzen des Patentrechts zur Bekämpfung des Klimawandels" im FLACSO Argentina Auditorium in Buenos Aires. Die Begrüßungsworte sprachen Sol Terlizzi, Akademische Direktorin des Masterstudiengangs Immaterialgüterrecht (Propiedad Intelectual), und Valentina Delich, Direktorin von FLACSO Argentinien.

Reto M. Hilty mit Sol Terlizzi und Valentina Delich
Reto M. Hilty mit Sol Terlizzi und Valentina Delich

Die Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales (FLACSO) ist eine länderübergreifende Organisation zur Forschung, Lehre und Förderung der Sozialwissenschaften in Lateinamerika. Sie wurde am 17. April 1957 auf Initiative der UNESCO in Rio de Janeiro anlässlich der Conferencia Latinoamericana de Ciencias Sociales gegründet. 


Die Veranstaltung wurde als Live-Stream übertragen und ist online abrufbar: YouTube

Impression vom Workshop „Shaping the Internet for the Future“
Veranstaltungsbericht  |  20.07.2022

Shaping the Internet for the Future – Workshop zum Thema Netzneutralität

Am 24. und 25. Juni veranstaltete das Institut einen zweitägigen Workshop, um die Diskussion über die Regeln der Netzneutralität zu führen, zu der alle relevanten Interessengruppen eingeladen waren. Aber auch ganz allgemein ging es um die Frage, wie ein Internet der Zukunft gestaltet werden kann, mit dem das gesamte Potenzial des Internets für das Gemeinwohl genutzt werden kann. 

Impression vom Workshop „Shaping the Internet for the Future“
Impression vom Workshop „Shaping the Internet for the Future“ (Foto: Delia Zirilli)

Im Zusammenhang mit den neuen technologischen Entwicklungen und Geschäftsmodellen im Ökosystem Internet ist die Debatte über die Regeln der Netzneutralität wieder aufgeflammt. So erwägt die Europäische Kommission beispielsweise faire Formen der Bezahlung durch die großen Technologiekonzerne, was zu Schwierigkeiten mit der derzeitigen Verordnung über das offene Internet führen könnte. Es ist zwar sinnvoll, die Regulierung im Lichte neuer Entwicklungen und gesellschaftlicher Bedürfnisse zu überprüfen, doch sollte dies unter Anhörung aller Beteiligten geschehen.


Die Teilnehmenden des Workshops gehörten in den letzten zehn Jahren zu den Hauptakteuren der Debatte. Unter ihnen waren Vertreter öffentlicher Institutionen wie BEREC und Bundesnetzagentur sowie Vertreter der Zivilgesellschaft (Internet Society, Epicenter.works), Think Tanks (WIK) und Forschende aus technischen, wirtschaftlichen und juristischen Disziplinen. Darüber hinaus profitierte die Diskussion von der Teilnahme von Vertreter*innen der Industrie, darunter große Inhalteanbieter (Netflix), Verbände der Internetwirtschaft (eco e.V., ETNO) und Unternehmen, die neue Technologien sowohl auf der Ebene der Internetanwendungen als auch der Infrastruktur entwickeln.  Der Workshop konzentrierte sich auf die EU, brachte aber auch Teilnehmende aus anderen Ländern zusammen, in denen die Netzneutralitätspolitik im Wandel begriffen ist, wie beispielsweise in den USA und im Vereinigten Königreich.


Mehr oder weniger Regulierung: Rendite versus Offenes Internet


Die Diskussionen machten deutlich, dass die Debatte über die Netzneutralität noch lange nicht abgeschlossen ist und weiterhin polarisiert, so dass faktengestützte Argumente notwendiger sind denn je. Eine der wichtigsten Fragen, die nach wie vor unbeantwortet ist, lautet, wie ausreichende Anreize geschaffen werden können, um Investitionen in die Infrastruktur des Internets sowie Innovationen in dem sich schnell entwickelnden Ökosystem Internet zu fördern. Während einige die Notwendigkeit sehen, die Regulierung zu lockern, um eine stärkere Preisdifferenzierung zu ermöglichen und damit die Rendite für die Beteiligten zu erhöhen, sind andere der Meinung, dass die hart erkämpften Regeln zur Netzneutralität in der EU-Verordnung zum offenen Internet beibehalten werden sollten. 


Ein weiteres zentrales Thema ist die Präsenz von großen Technologieunternehmen im Ökosystem Internet. Einerseits haben diese Unternehmen begonnen, ihre eigenen privaten Netze zu entwickeln, was die Frage aufwirft, ob es zwei verschiedene Netzwerke gibt, ein privates und weitgehend unreguliertes und ein öffentliches, das der Regulierung unterliegt. Andererseits ist die Debatte über faire Beiträge erneut aufgelebt, wonach große Anbieter von Inhalten im Verhältnis zu ihrer Nutzung des Netzes zahlen sollten. Dieser erneute Vorstoß erfolgte in Form der Veröffentlichung einer von ETNO in Auftrag gegebenen Studie über die sozioökonomischen Vorteile eines gerechteren Verhältnisses zwischen Tech-Giganten und Telekommunikationsbetreibern. Das Argument ist, dass dies die Finanzierung der Investitionen ermöglichen würde, die für die Einführung der 5G-Technologie erforderlich sind. Je nachdem, wie ein fairer Beitrag gewährleistet wird, könnte dies das etablierte Netzneutralitätssystem in der EU stören und stößt bei vielen Interessengruppen auf heftigen Widerstand.


Schlussfolgerung und Ausblick


Eine generelle Schlussfolgerung des Workshops ist, dass das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb aufgrund seiner Unabhängigkeit in einer guten Position ist, um die Debatte von einem akademischen und neutralen Standpunkt aus zu führen. Vor diesem Hintergrund lieferte der Workshop Erkenntnisse, die es dem Institut ermöglichen, eine neue Forschungslinie weiterzuentwickeln, die einen grundlegenden Teil des Diskurses über die digitale Wirtschaft darstellt.

Teilnehmende des Munich Summer Institute 2022 in der großen Halle am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München
Veranstaltungsbericht  |  08.07.2022

Munich Summer Institute 2022 – endlich wieder in Präsenz!

Zum ersten Mal seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie fand das Munich Summer Institute vom 8. bis 10. Juni 2022 wieder als Präsenz­veranstal­tung statt. Nach über zwei Jahren mit zahllosen virtuellen Meetings freuten sich die gastgebenden Institutionen besonders, die MSI-Community wieder live in München begrüßen zu können. 120 Teil­nehmende erlebten drei Tage interdisziplinärer Forschung mit drei Keynote-Vorträgen, 17 Vollpräsentationen wissenschaftlicher Papiere und 34 Poster-Slam-Präsentationen.

Teilnehmende des Munich Summer Institute 2022 in der großen Halle am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München
Teilnehmende des Munich Summer Institute 2022 in der großen Halle am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb

Am ersten Veranstaltungstag erörterte die Hauptrednerin Hanna Halaburda (NYU) auf erfrischende Weise, ob Bitcoin uns helfen kann, umweltfreundlicher zu werden. Die Präsentationen der Papers und Poster an diesem Tag konzentrierten sich auf die Themen „Datenschutz & Information“, „Digitalisierung, Strategie & Organisation“, „Medien“ und „Marktdynamik“.


Der zweite Tag befasste sich zunächst mit den Themen „Startups“, dem „Gender Gap“ sowie  „Entrepreneurship & Innovation“. Die Keynote hierzu hielt Nicola Lacetera (University of Toronto) zu  “Trust and Social Support: Rethinking the Economics of Innovation in the Age of AI”. Im Anschluss widmeten sich die Teilnehmenden den Bereichen „Information“ und „Arbeit“.


Der dritte Tag bot erst Einsichten in den Themenbereich „Anreize“ und beschäftigte sich dann mit dem Paradoxon der Regulierung des Datenschutzes. Melissa Wassermann (University of Texas Austin) sprach in ihrer Keynote, gestützt auf Erkenntnisse aus der pharmazeutischen Patentprüfung, über Investitionen in die Ex-Ante-Regulierung. Der letzte Poster-Slam stand im Zeichen von IP aus juristischer und ökonomischer Perspektive, Innovation und Digitalisierung. Das MSI 2022 endete mit Präsentationen zu Plattform-Regulierung und Arzneimittelpatenten.


Das Munich Summer Institute zielt seit seiner Premiere im Jahr 2016 darauf ab, die Vernetzung innerhalb einer internationalen und interdisziplinären Gemeinschaft von Forschenden zu fördern. Dementsprechend wurde die Konferenz gemeinsam vom Center for Law & Economics der ETH Zürich (Stefan Bechtold), dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb (Dietmar Harhoff), den Lehrstühlen für  Technologie- und Innovationsmanagement und Innovationsökonomik an der TUM (Joachim Henkel und Hanna Hottenrott) sowie dem ISTO an der LMU (Jörg Claussen und Tobias Kretschmer) organisiert.


Wir danken allen Mitwirkenden, besonders den Vortragenden, Ko-Referierenden und Teilnehmenden für ein wirklich gelungenes MSI 2022 und freuen uns jetzt schon auf das Munich Summer Institute 2023, das von 24. bis 26. Mai 2023 stattfinden wird!


Zur Nachlese des kompletten Programm des MSI 2022 geht es hier.