Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und hochranginge Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft adressierten in Grußworten die Bedeutung der Forschung des Instituts und die Chancen, im neuen Umfeld Impulse zu setzen. Dabei wurde deutlich, dass Forschung nicht nur eine treibende Kraft für Innovation und Fortschritt ist, sondern angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen mehr denn je in der Mitte der Gesellschaft verankert sein muss.
Prof. Dr. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
„Das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb steht mit seiner Mission im Brennpunkt unserer Zeit. Es erforscht die rechtlichen und ökonomischen Grundlagen von Innovation, Wettbewerb und Regulierung. In einer Phase, in der sich Deutschland neu erfinden muss zwischen digitalem Wandel, bürokratischer Erstarrung und geopolitischen Spannungen, ist diese Forschung – gerade diese Forschung – unverzichtbar. Sie stellt ja überhaupt erst die Fragen, bevor sie die Antworten gibt, durch die das Institut Orientierung für den gesellschaftlichen und politischen Prozess bietet, den wir nie ersetzen können, wir können ihn nur begleiten. Der Umzug ist ein Signal, dass Wissenschaft – und noch dazu eine so wichtige Forschung, wie sie hier läuft, die auch die Zukunft des Wirtschaftssystems einschließt – in die Mitte der Stadt gehört, in die Mitte der Gesellschaft.“
Dr. Johannes Eberle, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Abteilungsleiter Forschung / Wissenschaftssystem
„Das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb steht für alles, was sich ein Wissenschaftsminister, ein Wirtschaftsminister und eine Bundesministerin nur wünschen können: Es bietet herausragende Wissenschaft, die nicht im sprichwörtlichen Elfenbeinturm verharrt, sondern in die Mitte der Gesellschaft hineinwirkt, und das seit fast 60 Jahren. Seit der Gründung im Jahr 1966 ist das Institut ein zentraler Impulsgeber bei den großen Fragen der Zeit. […] Doch ein Institut für Innovation und Wettbewerb lebt natürlich nicht vornehmlich von seinen Errungenschaften in der Vergangenheit, sondern von seiner Gestaltungskraft für das Jetzt und das Morgen. Und auch hier zeigt sich, es ist am Puls der Zeit und trägt heute mehr denn je zu einer Beantwortung gesellschaftlicher Schlüsselfragen bei. Es leistet wertvolle Beiträge zu den Jahrhundertumwälzungen durch das Thema KI, insbesondere bei den großen Herausforderungen beim Daten- und Urheberrecht. Es liefert hochrelevante Untersuchungen zu den Möglichkeiten, die stagnierende Wirtschaft durch Innovationen und staatliche Impulse zu aktivieren.“
Dominik Krause, 2. Bürgermeister der Landeshauptstadt München
„Die Max-Planck-Institute sind elementarer Bestandteil des Innovationsökosystems, das wir in München haben, ganz besonders gilt das natürlich für das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb. Auch ich will Sie heute ganz herzlich beglückwünschen zu diesem Glückgriff hier im Herzog Max. Sie und die Kolleginnen und Kollegen leisten großartige Arbeit, jetzt auch in einem Gebäude, das zentraler nicht sein könnte und das beispielhaft ist für die Zukunft der Münchner Innenstadt. Herzlichen Glückwunsch auch von der Stadt München zum Einzug, wir sind sehr froh, dass wir Sie hier im Herzen der Stadt haben.“
Im Zentrum der Veranstaltung stand die mit herausragenden Persönlichkeiten besetzte Podiumsdiskussion „Informieren, beraten, gestalten – Innovationsforschung und Politik“. Der Journalist und Moderator Dr. Jan-Martin Wiarda sprach mit führenden Expertinnen und Experten über zentrale Fragen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Podiumsgäste Prof. Dr. Irene Bertschek (Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation), Rafael Laguna de la Vera (Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND) und Prof. Dr. Rupprecht Podszun (Mitglied der Monopolkommission) diskutierten unter anderem, welche Rolle Innovationsforschung in der Politikberatung einnehmen kann und wo ihre Grenzen liegen, wie sich gesellschaftliche Werte mit ökonomischen Interessen in Einklang bringen lassen und welche Chancen und Risiken Innovationen für die großen Herausforderungen unserer Zeit bergen.
Auf dem Programm standen auch Führungen durch das stadtbildprägende denkmalgeschützte Gebäude am Karlstor, das unter anderem die renommierte Bibliothek des Instituts beherbergt. Ihr Bestand umfasst derzeit mehr als 245.000 Bände, ist in seiner internationalen Ausrichtung und Vollständigkeit weltweit einmalig und stellt einen Anziehungspunkt für Forschende aus dem In- und Ausland dar.
Während viele deutsche Innenstädte mit Leerstand und Bedeutungsverlust kämpfen, ist das „Herzog Max“ genannte Gebäude ein zukunftsweisendes Projekt, das Maßstäbe für die Transformation der Innenstädte setzt. Das stellten der Architekt Thomas Fechtner (OSA Ochs Schmidhuber Architekten) und der Eigentümervertreter Günter Koller (Wilhelm von Finck Hauptverwaltung GmbH) in einem Podiumsgespräch mit dem geschäftsführenden Direktor des Instituts Prof. Dr. Josef Drexl und dem Moderator Dr. Jan-Martin Wiarda dar. Der beeindruckende Umbau zeigt, wie sich urbane Zentren neu erfinden können. Das Institut will den neuen Standort auch zum Anlass nehmen, der Stadtgesellschaft zukünftig ein „Schaufenster zur Wissenschaft“ zu bieten und die Bedeutung komplexer wissenschaftlicher Themen für die Öffentlichkeit leichter fassbar zu machen.
Am zweiten Tag der großen Eröffnung fand ein Eröffnungssymposium zum Thema Innovation Research in Disruptive Times statt. Ein Veranstaltungsbericht folgt in Kürze.